Faustkeil, Pratteln BL
Altsteinzeit, älteste menschliche Spur in der Schweiz.
Das Lebensbild zeigt ein mittelsteinzeitliches Lager im Kanton Luzern. Solche temporäre Aufenthaltsorte errichteten die Menschen auch an den Ufern des Pfäffikersees.
Illustration: Joe Rohrer.
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Nach dem Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit wuchsen zuerst Büsche in der kargen Tundralandschaft. Später breiteten sich auch Bäume aus und verdichteten sich mehr und mehr zu Wäldern. Die eiszeitlichen grossen Wildtiere, die in weiten Wanderungen herumgezogen waren, wurden von kleinerem Wild abgelöst, das im Wald lebt. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Spuren von Menschen am Pfäffikersee. Sie wurden von sammelnden und jagenden Gruppen hinterlassen. Die Wanderungen der Menschen verkürzten sich, da auch die Beutetiere auf ihrer Suche nach Nahrung nicht mehr so weit wanderten.
Die Menschen lebten in tipi- oder jurtenartigen Zelten oder Hütten, manchmal mit Böden aus Baumrinde. Wann und wie genau sich der Übergang vom Herumziehen, Jagen und Sammeln der Mittelsteinzeit zur sesshaften bäuerlichen Lebensweise der Jungsteinzeit vollzog, ist bis heute ungeklärt. Pollen von Getreide und Ackerunkräutern sind die ältesten möglichen Hinweise auf Ackerbau in der Region. Sie datieren in die Zeit etwa 8000 Jahre vor heute.
Der Zeitstrahl bettet die Entwicklungen der Pfahlbauzeit in der Schweiz in weltweite Ereignisse ein. Die Pfahlbauzeit dauerte über einen Zeitraum von 7500−2800 Jahren vor heute, zu ihr gehörten die Jungsteinzeit und die Bronzezeit. Als nächste Epoche auf dem Zeitstrahl folgt die ebenfalls nach einem charakteristischen Werkstoff benannte Eisenzeit vor 2800−2000 Jahren.
Damals entstanden erste stadtähnliche Siedlungen. Auf dem Gebiet der Schweiz lebten keltische Stämme, wie römische und griechische Schriftsteller berichteten. Nach der Niederlage der keltischen Helvetier gegen die Römer unter Gaius Julius Caesar wurde die Schweiz romanisiert. Das Kastell Irgenhausen stammt aus der römischen Zeit.
Faustkeil, Pratteln BL
Altsteinzeit, älteste menschliche Spur in der Schweiz.
Flöte, Geissenklösterle, Baden-Württemberg
Mit dem Instrument aus Schwanenknochen wurde schon in der Altsteinzeit musiziert.
Höhlenmalereien, Lascaux, Dordogne
Die berühmten Pferdedarstellungen wurden mit unterschiedlichen, aus der Umgebung stammenden Naturpigmenten gemalt.
Jägerlager, Fällanden-Stocklen ZH
In der Mittelsteinzeit zogen jagende und sammelnde Gruppen durch die sich entwickelnden Wälder und errichteten solche temporären Lager.
Statuen, Ain Ghazal, Jordanien
Mit Kalkmörtel und Ton wurden Figuren über Menschenschädel und Schilfgerüst modelliert. Die Augen aus Muscheln wurden mit Bitumen schwarz hervorgehoben.
Älteste Siedlung, Çatalhöyük, Anatolien
Nicht so vertraut wie es scheint: Man bewegte sich nur über die Dächer und die Toten wurden unter den Räumen bestattet.
Grossgartacher Keramik, älteste Scherben im Kanton Zürich
Mit der Keramik gab es erstmals hitzebeständige Kochtöpfe. Aus Ton konnte die Form frei nach der Mode der Zeit geformt werden.
Viehhaltung und Getreideanbau, Jungsteinzeit
Mit Haustierhaltung und Getreideanbau veränderte sich die Lebensweise in der Jungsteinzeit. Pflanzenpollen, Samenreste und Knochen kommen als Spuren davon in archäologischen Fundstellen ans Tageslicht.
Älteste Kupferobjekte, Vincakultur, Südosteuropa
Äxte und Meissel aus rumänischen und serbischen Fundstellen sind die ältesten Objekte aus verhüttetem Kupfer in Europa.
Topf und Becher vom Beginn der Pfahlbauzeit
Charakteristisch für die ältesten Pfahlbauten der Schweiz sind die rundbodigen Keramiktöpfe mit «Ohrenhenkeln».
Megalithanlage, Gavrinis
Errichtet aus monumentalen Steinplatten mit schlangenlinienförmigen Gravuren. Sie gehört zu den ältesten megalithischen Anlagen Europas.
Kupferspirale, Greifensee Storen-Wildsberg ZH
Schon in den jungsteinzeitlichen Pfahlbausiedlungen gab es Objekte aus Kupfer. Das Metall war ein äusserst exklusives Material.
Erste Indizien für Verwendung des Pflugs
Mit dem Pflug wird der Boden für den Feldbau aufgebrochen und gelockert. Der von Rindern gezogene Pflug ersetzte einfache Furchenstöcke und Hacken.
Keilschrift, Ur
Die ältesten Schriftstücke weltweit sind Tontafeln. Sie befassen sich vor allem mit der Buchhaltung der sumerischen Stadtstaaten.
Pfahlbausiedlung, Pfäffikon-Burg ZH
Die Besiedlung in der Horgenerzeit am Pfäffikersee hinterliess viele fein bearbeitete Funde aus Holz, Geweih und Knochen.
Radfunde
Rad und Wagen revolutionierten den Transport zu Land. Weiter im Osten finden sich erste Wagen schon etwa 500 Jahre früher.
Pyramiden, Gizeh
Der Bau der drei grossen Pyramiden gibt bis heute Rätsel auf. Vermutlich schuf ein Heer bezahlter Arbeiter die riesigen Bauwerke.
Wollschaf
Wolle ist eine tierische Faser, die sich gut färben lässt und wärmt. Schafe gab es schon früher, aber sie wurden nur für Fleisch und Milch gehalten.
Erste Reitpferde
Das Pferd wurde schon in der Altsteinzeit gejagt, aber erst in der Bronzezeit fand es als Nutztier Verwendung.
Megalithanlage, Stonehenge, England
Die erste Anlage wurde vor 5000 Jahren gebaut, ihre maximale Grösse erreichte die Kultstätte erst 1000 Jahre später.
Bronzeobjekte
Mischt man Kupfer mit Zinn, entsteht ein härteres Material, das sich ideal zum Herstellen von Waffen eignet und wunderbar golden glänzt: Bronze.
Stele von Hammurapi, Gesetzescodex, Babylon
Der Codex ist die älteste voll überlieferte Sammlung von Rechtssprüchen. Die Funktion des Dokuments in akkadischer Keilschrift ist unklar.
Palast von Knossos, Kreta
Der führende minoische Stadtstaat war vermutlich religiöses und politisches Zentrum der Insel. Er verfügte über die grösste und kampfstärkste Flotte seiner Zeit.
Hatschepsut, Pharaonin
Nach dem Tod ihres Halbbruders und Ehemannes Thutmosis II, regierte sie selbst für 22 Jahre als Pharao über Ägypten. Mit einem Bildersturm wurde versucht, die weibliche Herrscherin zu vertuschen.
Löwentor, Mykene
Nach der Stadt wurde die mykenische Kultur benannt. Vor allem die megalithische Mauer mit dem Löwentor ist bekannt.
Hirse und Linsen, Funde
Hirse und Linsen bereicherten in der Bronzezeit den Speiseplan. Am Ende der Bronzezeit verschwanden die Pfahlbausiedlungen für immer.
Schlüssel aus Bronze, Zürich-Alpenquai und Zürich-Grosser Hafner
Die grossen und verzierten Schlüssel sind unhandlich. Sie wurden wohl mehr zum symbolischen Verschliessen von etwas verwendet, das den Menschen viel bedeutete.
Gründung Roms
Nach der Sage gründeten die Zwillinge Romulus und Remus die Stadt neu. Tatsächlich wurden vor etwa 2800 Jahren verschiedene Dörfer zu einer Stadt unter Kontrolle der Etrusker zusammengeschlossen.
Haushuhn, Eisenzeit
Über Kontakte zu den römischen Nachbarn wurde das Haushuhn bei keltischen Stämmen eingeführt und liefert seither zuverlässig Eier.
Römische Funde, Schweiz
Die Romanisierung des keltischen Europa führte zu grundlegenden und bis heute anhaltenden Veränderungen der Lebensweise. Der Vorgang inspirierte Zeichner und Autor zur Geschichte von Asterix und Obelix.
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